Soziale Phobie

Eine soziale Phobie kennzeichnet sich durch die Angst im Mittelpunkt zu stehen, von anderen betrachtet, beurteilt und vielleicht sogar kritisiert zu werden. Wer unter einer Sozialphobie leidet, versucht Situationen, in denen soziale Ängste auftreten können, zu vermeiden, da es ihm große Anstrengungen kostet, eine solche Situation durchzustehen. Zu solchen Situationen gehören z. B. eine öffentliche Rede zu halten, Erstkontakte mit unbekannten Menschen, in einer Leistungssituation (sportliche Wettbewerbe oder bei der Arbeit) von anderen beobachtet zu werden, oder auch Personen des anderen Geschlechts anzusprechen. Resultierend aus dieser Angst nehmen die sozialen Kontakte eines Sozialphobikers im Laufe der Erkrankung immer weiter ab.

Oft machen sich in sozialen Situationen auch verschiedene körperliche Beschwerden wie z. B. Erröten, Schwitzen oder Zittern bemerkbar, die die Furcht aufzufallen noch zusätzlich verstärken. So entsteht dann ein Teufelskreis! Im Gedanken beschäftigen sich Sozialphobiker oft mit Fragen wie “Was denken sich die anderen von mir” oder “Was sehen die anderen an mir” und sind durch die ständige Angst geprägt, sich zu blamieren. Ein starker Hinweis auf eine Sozialphobie ist auch dann gegeben, wenn jemand etwas alleine und ohne Angst machen kann, was ihm in Gegenwart anderer große Angst bereitet.

Menschen mit einer Sozialphobie befinden sich in einer Zwickmühle:

Sie verspüren ständig den Drang einen guten Eindruck zu erwecken, zweifeln jedoch gleichzeitig stark an ihren Fähigkeiten, diesen zu erreichen. Im Umgang mit anderen Menschen beobachten sich Sozialphobiker ständig selbst, wirken dadurch oft verkrampft und ihre Spontaneität im Umgang mit anderen Menschen leidet. Durch das ständige Sich-selbst-Beurteilen leidet das Selbstvertrauen der Betroffenen und die Bewertung ihrer eigenen Person verzerrt sich völlig.