Behalten Sie bitte immer im Auge, dass eine Depression oder eine Angsterkrankung bei einem Großteil der Patienten erfolgreich therapiert werden kann. Als Angehöriger können Sie einiges selbst dazu beitragen, einem depressiven oder übertrieben ängstlichen Menschen in seiner schwierigen Situation zu helfen.
Anderen helfen
- Bewegen Sie den betroffenen Menschen zur Therapie
Betroffene neigen oft dazu, ihre Probleme zu verschweigen und ein Gespräch mit dem Arzt aufzuschieben. Eine adäquate Therapie zu beginnen, ist nicht immer einfach. Geben Sie dazu den Anstoß. Zerstreuen Sie Ängste über den Arztbesuch – die Depression bzw. die Angststörung ist heute eine gut behandelbare Krankheit. - Unterstützen Sie den Therapieerfolg
Sie können durch Ihre Mithilfe den Therapieerfolg unterstützen, wie z.B. durch Ihre Begleitung zu einem Arztbesuch oder die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme. Motivieren und bestärken Sie den Patienten stets, die Anweisungen des Arztes zu befolgen. - Geben Sie emotionalen Beistand
Zuhören, Gefühle offen Ansprechen, hilft beiden Seiten, Sorgen und Ängste zu lindern. Vermitteln Sie stets Hoffnung und positive Perspektiven. Versuchen Sie nicht, geäußerte negative Gefühle zu zerstreuen. Wenn Sie mit Selbstmordgedanken konfrontiert werden, sollten Sie diese niemals ignorieren, sondern umgehend dem behandelnden Arzt mitteilen. - Motivieren Sie den Betroffenen zu Aktivitäten
Der Betroffene braucht Zerstreuung und Gesellschaft. Versuchen Sie deshalb, ihn zu Aktivitäten zu motivieren, die ihm früher Freude bereitet haben. Allerdings sollten Sie den Betroffenen dabei nicht überfordern, da Versagensängste auftauchen können. Versuchen Sie, Aussagen zu vermeiden, die ihn unter Druck setzen könnten. - Haben Sie Geduld
Seien Sie darauf vorbereitet, wenn jemand Ihre Hilfe nicht annehmen möchte. Haben Sie Geduld, der betroffene Mensch akzeptiert Ihre Hilfe vielleicht nur schrittweise. - Nehmen Sie Dinge nicht persönlich
Selbst die beste Beziehung kann durch Depression oder Angstzustände belastet werden. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass das Verhalten eines Menschen auf seine Krankheit zurückzuführen sein kann. Es ist kein persönlicher Angriff gegen Sie. - Behalten Sie die tägliche Routine bei
Es ist normal, seine Aufmerksamkeit auf den erkrankten Menschen zu konzentrieren. Manchmal vernachlässigen Angehörige ihr eigenes Leben dabei und machen Dinge, die sie gerne haben, nicht mehr. Achten Sie auf sich selbst und Ihre Bedürfnisse. - Lassen Sie sich selbst helfen, wenn Sie es benötigen
Manchmal müssen auch Angehörige Hilfe in Anspruch nehmen, sei es von Selbsthilfegruppen, Familienmitgliedern, Freunden oder einem Arzt.
Arbeiten Sie als Team gegen die Krankheit.
Versichern Sie dem Betroffenen, dass er nicht alleine ist in dieser schwierigen Zeit. Seien Sie offen zueinander und arbeiten Sie nicht gegeneinander.